Unter der Leitung von Kursdirektor und General-Manager Ernest Turnschek richtete das VIT-Kompetenzzentrum vergangene Woche das große Medizin-Seminar am Weissensee aus. Die Veranstaltung war für alle beteiligten ein großer Erfolg und wir blicken mit Freude auf die Folgeveranstaltung im Mai 2015. VIT-Ausbildungsleiter Georg Arends hat das Wochenende für alle, die nicht persönlich anwesend sein konnten, zusammengefasst. Sie können den ausführlichen und bebilderten Bericht auch unter diesem Link als .pdf-Datei einsehen und herunterladen.
„Die Themenschwerpunkte in der Medizin lagen beim „Tauchen mit Diabetes", Sauerstoff-Notfallsysteme, Erste Hilfe bei Tauchunfällen und vielen praktischen Übungen. Eingeladen waren Tauchausbilder aller Organisationen und interessierte Taucher (Diabetiker und Nichtdiabetiker).
Bei dem Einführungsvortrag am Freitag Abend konnten sich die Teilnehmer neben dem „Arbeitsmaterial" der kommenden Tage wie Blutzuckermessgeräte, Blutdruckmessgeräte, medizinische Fachliteratur und vieles mehr über den Ablauf der nächsten zwei Tage informieren. Inhalt des Vortrages waren u. a. die „2 Welten" im Tauchsport, nämlich der „tauchende Diabetiker" und der „Taucher, der mit einem Diabetiker taucht". Angesprochen wurden auch medizinische Problematiken z. B. die Tauch-Voraussetzungen für den Diabetiker, Grenzwerte, Messtoleranzen, Mess-Schemata, Praxistipps für den Diabetiker und seinen Tauchpartner, spezielle Unterwasserzeichen und Vieles mehr. Nach einer sehr spannenden Einweisung in die Blutzucker-Messsysteme ging der erste Tag bei einem gemütlichen Abend mit viel „Taucherlatein" zu Ende.
Der Samstag begann für unsere Seminarteilnehmer hautnah vor dem Frühstück mit einem „Pieks" in den Finger um mit einem eigens bereitgestellten persönlichen Blutzucker Messgerät den „Nüchtern-Blutzuckerwert" zu ermitteln.
Ein eigens persönliches „Messprotokoll" wurde im Laufe des Tages „pflichtbewusst" abgearbeitet. Es ging um die Vermittlung der vielen erforderlichen BZ-Messungen die ein Diabetiker machen muss, um unseren Tauchsport sicher für sich und den jeweiligen Tauchpartner ausüben zu können.
Bevor es ins Wasser ging, bekamen die Teilnehmer eine umfangreiche Einweisung in die Basis, dem Notfallmanagement und Übungsbesprechungen.
Nach verschiedenen Messungen u.a. Blutzucker, Blutdruck und Sauerstoffsättigung (nach dem Frühstück und mehrfach vor dem Tauchgang) ging es dann endlich ins Wasser.
Realitätsnahe Simulationen von Notfallsituationen sind Sinn und Zweck unserer Fortbildungsveranstaltungen und Medizinseminare. Im See lernten auch Nichtdiabetiker die Probleme einer „Unterzuckerung" kennen und durften die möglichen Notfallmaßnahmen „unter Wasser" trainieren. Es zeigte sich, dass die Gabe einer Glucose- (Zucker)lösung bei einem Tauchgang nicht so einfach zu bewerkstelligen ist, wie es in der Theorie besprochen wurde.
Am Nachmittag stellete unser Kursdirektor Josef Grimm die verschiedenen Sauerstoffsysteme für Taucher vor. Vom selbstkonfigurierten System über DAN- und Wenoll-Systeme konnten die Teilnehmer sich an praktischen Übungen ein Bild machen. Je nach Tauchsituation von z. B. schneller Hilfe im Inland oder einer „Bootstour" in Ägypten wurden die Vor- und Nachteile der Systeme in Gruppenarbeit erörtert.
Für unsere neuen VIT-Tauchlehrer endete der Abend arbeitsreich. Nach 2 Ausbildungs-tauchgängen durften sie ihre Lehrreferate halten, zu denen selbstverständlich auch Gäste herzlich eingeladen waren. Nach einer schriftlichen Prüfung und einem „Roundtable-Gespräch", bei dem die Teilnehmer von zwei kompetenten Kursdirektoren, mein Dank gilt hier Ernest und Sepp, auf „Herz und Nieren" über ihr taucherisches Wissen geprüft wurden, endete auch ihr Abend.
Am Sonntagmorgen konnten alle Teilnehmer bei einem Resümee über die vermittelten Fortbildungsinhalte mit den Ausbildern philosophieren und anschließend die praktischen Übungen des Vortages nochmals trainieren u. a. den Umgang mit Spritzen da im absoluten Notfall evtl auch ein Glucagen Hypo-Kit zum Einsatz kommen könnte oder einen gemütlichen Bergseetauchgang genießen.
Es war uns eine besondere Freude, mit Frau Isabella Grimm eine neue Assistenz-Tauchlehrerin für unseren Verband begrüßen zu dürfen. Herzlichen Glückwunsch!
Nach einem Mittagssnack und der Übergabe der Teilnahmebescheinigungen und dem Glückwunsch für unsere neuen VIT-Tauchlehrer, traten die meisten Teilnehmer nach einem arbeitsreichen Wochenende die Rückreise an.
Mein Dank als Ausbildungsleiter gilt allen Teilnehmern, Ernest Turnschek, Frau Karoline Turnschek (Direktrice des Hotel Moser) und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Hotel Moser, die für das Gelingen dieser Veranstaltung mit persönlichem Engagement gesorgt haben.
Ein besonderer Dank gilt Frau Alexandra Kirschner von der Firma Bayer Healthcare, die dieses Seminar durch die Bereitstellung von Blutzuckermess-Geräten, Info-Material, Power-Point Präsentationen und vieles mehr hervorragend unterstützt und damit maßgeblich für den Erfolg des Seminars gesorgt hat..
Fazit:
Die Etablierung eines jährlichen Medizin-Fortbildungsseminares mit theoretischen und praktischen Inhalten am Weissensee nimmt klar Gestalt an.
Interessierte Tauchern/innen und Tauchausbildern/innen haben die Möglichkeit in idealer Umgebung mit einer entsprechenden Logistik sowohl eine Unterkunft/Verpflegung und einer Basis, die keine Wünsche offen lässt, in unmittelbarer Nähe ihr taucherisches Können zu vervollkommnen. Dies ist eine lohnende Investition in die Zukunft.
Es werden die Grundlagen für eine noch sichere Ausübung unserer Sportart gelegt. Wir laden herzlich zur Folgeveranstaltung im Mai 2015 (14.05.-17.05.15) schon hiermit ein und hoffen auf eine ebenfalls hohe Beteiligung.
Kurz und prägnant: es war eine gelungene und erfolgreiche Veranstaltung.
Mit freundlichem Flossenschlag und eine unfallfreie Saison
Georg Arends
VIT-Ausbildungsleiter